Das Fahrerlebnis in einem alten Dieselbus (1984) im Vergleich zu einem neuen Elektrobus Ebusco 2.2 (2020)

Ebusco 2.2 versus diesel
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Zwischen ihnen besteht ein Altersunterschied von 37 Jahren, doch mit welchem Modell lässt es sich besser fahren: dem brandneuen Ebusco 2.2 von Qbuzz oder einem alten „Den Oudsten-Daf“ von GADO?

Busfahrer Jan Huizinga (Qbuzz Groningen-Drenthe, Niederlande) und Yvonne de Noord, Autorin und passionierte Reisende, machen den Test. Sie waren mit beiden Bussen unterwegs.

Yvonne de Noord

Yvonne de Noord, niederländische Autorin und passionierte Reisende

„An der Bremsschwelle flog ich in die Luft“

Als der Bus losfährt, schlingt sich Yvonne ihren Schal um und zieht ihre Handschuhe an. Die Kälte beschwört Erinnerungen herauf. „Als Kind war ich oft in einem solchen Bus. Im Winter habe ich die Füße auf die Heizung unter dem Sitz gestellt. Dort, wo die warme Luft herauskam. Mein Bruder und ich haben gern auf der Rückbank gesessen und wenn eine Bremsschwelle kam, sind wir – hui! – in die Luft geflogen.“

 

Gado dieselbus

Gado bus

„Ich muss auf viele Dinge gleichzeitig achten!“

Was sagt Jan zu dem Bus? Er fährt auf eine Kreuzung zu, also wird er langsamer. Eines der Dinge, die ihm auffallen, ist die begrenzte Übersicht: „Ich habe bei diesem Bus nur zwei Spiegel und deshalb sehe ich die anderen Verkehrsteilnehmer nicht so gut. Darüber hinaus finde ich, dass die Lenkung schwergängig ist und dass ich auf viele Dinge auf gleichzeitig achten muss. ” Und lachend sagt er: „Außerdem bin ich nicht mehr an diese schlechte Dieselluft gewöhnt!“

Jan Huizinga

Jan Huizinga im Dieselbus „Den Oudsten-Daf“

„Bitte schön!“

Im Bus-Museum in Hoogezand überreicht Museumsdirektor Bart Bekkering dem Busfahrer Jan den Schlüssel für den GADO Bus, der fast schon das Seniorenalter erreicht hat. Er erhält einen Fahrtenschreiber: eine weiße Papierscheibe, mit der man die Fahrzeit und -geschwindigkeit eines Busses aufzeichnet. „In diesem Bus Baujahr 1982 musste man alles von Hand machen, z. B. auch den richtigen Zielpunkt eingeben. Dann drehte man den Hebel über der Windschutzscheibe. Zum Glück fuhren wir meistens die gleiche Strecke, doch bei einer neuen Strecke musste man, wenn man Pech hatte, schon öfter drehen.“

Ebusco 2.2 GD bus 

Electric driving

Fahren mit Elektroantrieb

Jan muss sich daran gewöhnen, mit Elektroantrieb zu fahren. „Ich habe beschleunigt und er ist sofort losgeprescht. In manchen Situationen ist es gut, wenn man schnell wegfahren kann. Dieser Bus liegt stabiler auf der Straße und fährt fast geräuschlos. Glücklicherweise sind diese Busse mit einer „Straßenbahnglocke“ ausgestattet, um Fußgänger und Radfahrer zu warnen.“

 

Chipknip

In den Niederlanden zahlen die Fahrgäste mit der OV-Chipkaart oder mit ihrer Bankkarte.

Fahrerkabine

Jan bewundert die Fahrerkabine und freut sich über das, was er sieht. „Sie ist groß und mein Sitz lässt sich einfach bedienen. Auch das Armaturenbrett sieht luxuriös aus. Das ist ganz anders als bei einem solch alten GADO Bus. Es ist schön, dass Karten, Stempel und Geldwechsler jetzt der Vergangenheit angehören. Der Fahrgast kann nur mit der Pin oder mit der OV-Chipkarte zahlen.”

 

Jan Huizinga: „Ich kann meine Fahrertasche beim Bus-Museum abgeben. Mit all diesen moderne Neuerungen brauche ich nur noch meine Lunchbox!“

 

wheelchair board

Niedriger Einstieg

Menschen mit Behinderungen wurden bei der Entwicklung des neuen Elektrobusses ebenfalls berücksichtigt. Yvonne: „Es gibt spezielle Plätze für Rollstuhlfahrer und für Personen mit Geh- oder Sehbehinderungen. Mit einer Art Trick kann der Fahrer den Bus niedriger stellen. Auf diese Weise können sie über eine Rollstuhlplatte einsteigen. “

 

Quell-Artikel: Magazin BUS OV Büro Groningen-Drenthe (2020)